Die Gasabrechnung

Erläuterungen nach DVGW-Regelwerk G 685

Mehr Transparenz bei der Gasabrechnung

Die Thermische Energie berechnet sich auf der Basis des Gasverbrauchs, wozu das gemessene Betriebsvolumen in das Normvolumen umgerechnet und mit dem Abrechnungsbrennwert multipliziert wird. Die Umrechnung von Betriebsvolumen auf Normvolumen erfolgt mittels der Zustandszahl (z). Hierbei werden Gasdruck und Gastemperatur zu Normdruck und Normtemperatur ins Verhältnis gesetzt.

Die abgerechnete Energiemenge errechnet sich also aus drei Werten: Gasverbrauch, Zustandszahl und dem Abrechnungsbrennwert.

Der Gasverbrauch wird von einem geeichten Gaszähler gemessen. Ihr Gaszähler misst dabei das Betriebsvolumen (Vb) des durchfließenden Erdgases. Die Maßeinheit ist Kubikmeter (m³). Ihr Gasverbrauch errechnet sich aus der Differenz des Zählerstandes zu Beginn und Ende einer Abrechnungsperiode (in der Regel ein Jahr).

Beim Erdgas wird zwischen dem Normzustand und dem Betriebszustand unterschieden Der Betriebszustand ist der Zustand des Erdgases im Gaszähler, der abhängig von Druck und Temperatur des Erdgases ist. Zur Abrechnung der verbrauchten Erdgasmengen muss daher der Betriebszustand des Erdgases auf den Normzustand umgerechnet werden. Erdgas hat seinen Normzustand bei einer Normtemperatur (Tn) von 0 °C und einem Normdruck (pn) von 1013,25 mbar.

Die Zustandszahl (z) beschreibt das Verhältnis vom abrechnungsrelevanten Normvolumen (Vn) zum gemessenen Betriebsvolumen (Vb) des Erdgases.

Die Zustandszahl wird jeweils kundenspezifisch in Abhängigkeit des Gasdruckregelgeräts ermittelt. Grundsätzlich wurde deutschlandweit eine Abrechnungstemperatur (Teff) von 15 °C für Gaszähler ohne Temperaturumwertung festgelegt.

Maßgebend für den zu verwendenden mittleren Luftdruck (pamb), gemessen in mbar, ist die geodätische Höhe des installierten Zählers beim Kunden. Die Stadtwerke Brilon Energie hat das Stadtgebiet Brilon in verschiedene Höhenzonen zwischen 250 und 550 Metern eingeteilt und die Gaszähler entsprechend zugeordnet.

Ein weiterer Parameter zur Ermittlung der Zustandszahl ist der eingestellte Überdruck, auch Effektivdruck genannt (peff), des installierten Gasdruckregelgeräts vor Ihrem Gaszähler. Durch das installierte Gasdruckregelgerät erhält der Gaszähler einen konstanten Ausgangsdruck in mbar. Auf diesen Ausgangsdruck sind Ihre Verbrauchseinrichtungen wie Brennwertheizung ausgerichtet.

Dabei bedeuten:

z = Zustandszahl

Vn = Normvolumen [Nm³]

Vb = Betriebsvolumen [m³]

Tn = Normtemperatur = 0 °C = 273,15 K

Pn = Normdruck = 1.013,25 mbar

Teff = Temperatur des Erdgases = 288,15 K (15 °C)

pamb = Luftdruck am Gaszähler [mbar] = 1.016 – (0,12 x H/m) [mbar]

H = mittlere geodätische Höhe des Gaszählers [m]

Peff = Überdruck am Gaszähler [mbar]

Der vorgelagerte Netzbetreiber, der an das Verteilnetz der Stadtwerke Brilon Energie GmbH angeschlossen ist, misst monatlich mit geeichten Messgeräten den Brennwert des Gases und teilt uns diesen mit. Daraus wird von uns der jeweilige Abrechnungsbrennwert gebildet.

Ihren aktuellen Abrechnungsbrennwert (Hs, eff) entnehmen Sie bitte Ihrer Rechnung.

Zur Berechnung der tatsächlich bezogenen thermischen Energiemenge (E) wird das am Gaszähler abgelesene Betriebsvolumen (Vb) multipliziert mit der Zustandszahl (z) und dem Abrechnungsbrennwert (Hs, eff).

Dabei bedeuten:

E = Thermische Energie [kWh]

Vb = Betriebsvolumen [m³]

z = Zustandszahl

Hs, eff = Abrechnungsbrennwert [kWh/m³]

In Deutschland wird die thermische Erdgas-/ Netznutzungsabrechnung auf der Grundlage einheitlicher eichrechtlicher Vorschriften sowie den nach den anerkannten Regeln der Technik, hier insbesondere nach dem DVGW-Arbeitsblatt G 685 „Gasabrechnung“, durchgeführt.

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